Es muss fließen

Im Gegensatz zu Illustration oder Comic, wo alles von Anfang an genau geplant ist, beginne ich beim freien Malen oft ohne Plan und Ziel. Meist ist es nur eine vage Vorstellung und erst während des Prozesses komm ich an einen Punkt, an dem ich genau weiß, was es werden soll. Das ist der Punkt, von den ab jeder Handgriff sitzt. Wo es beginnt zu fließen. Intuitiv ist mir klar, was als nächstes zu tun ist. Manchmal kommt danach trotzdem noch eine Phase der Verzweiflung, der Gedanke, dass ich rein gar nichts weiß. Aber mittlerweile kenn ich das schon und weiß, bald kommt der Triumph, der Rausch, das Glücksgefühl. Es ist schon ein wenig Suchtverhalten, aber bis jetzt konnte ich keine negativen Nebenwirkungen feststellen. Also bleibe ich vorerst dabei.
Wer meine Illustrationen sehen möchte, kann gerne mein Comicstudio besuchen.

Frau König & Herr Fröhlich

Es ist ein gewagtes Experiment und eine gute Übung in Loslassen, Vertrauen und Toleranz, wenn man sein Werk einer anderen Person zur Weiterarbeit übergibt, fest entschlossen, das Ergebnis uneingeschränkt zu akzeptieren.
2020 lernte ich Frau König kennen und schon bald war klar, dass diese Beziehung auf mehreren Ebenen funktioniert. Seitdem betreiben wir nicht nur unser Atelier in der Ottakringer Straße, sondern arbeiten gemeinsam oder auch abwechselnd an unseren Werken. So kommt es immer wieder zu Überraschungen im Prozess und zu Ergebnissen, welche nur durch die Kombination unserer so unterschiedlichen Arbeitsweisen entstehen können. Deshalb verstehen wir uns über unsere Individualität hinweg als kreatives Kollektiv.

Hier finden Sie einige unserer gemeinsamen Werke und können unsere Ausstellungskataloge als pdf runterladen.

Besuchen Sie auch die Seite von Frau König.

Über mich

Dass ich Illustrator werden würde, war mir schon recht früh klar, allerdings machte ich auf dem Weg dahin ein paar Umwege. Erst war ich Tischler, dann Buchhändler, Zeitungskolporteur, Feuerwehrmann, Bademeister und noch einiges mehr, bevor ich es mit knapp 30 Jahren schaffte, als Künstler ein gutes Auskommen zu finden. Seitdem hab ich nicht nur für viele Zeitschriften und Werbekunden illustriert, sondern war auch Produzent und Moderator einer Fernsehsendung, Dozent an der Werbe-Design-Akademie in Salzburg, Werkstättenleiter des Studiengangs Comic an der Kunstschule Wien, gründete mein eigenes Comic-Label und publizierte ein paar Bücher. 2019 machte ich dann auch noch die Ausbildung zum Resilienztrainer. Weil das immer nützlich sein kann, wenn man selbständig ist und viel mit Künstler*innen zu tun hat. 

Das Beste an all dem war aber die Geburt meiner Tochter. Vater zu sein stellt einfach alles in den Schatten.